Dortmunder Förderprojekt Sprachliche Kompetenz für Schüler mit Migrationshintergrund
Projektleitung: Prof. Dr. Bernd Ralle, Technische Universität Dortmund, Zentrum für Lehrerbildung
Projektbeschreibung:
Das Projekt wird von der Technischen Universität Dortmund (Zentrum für Lehrerbildung und Institut für deutsche Sprache und Literatur), der RAA der Stadt Dortmund, dem Verein Dortmund steht zur Sprache (DOsS e.V.) und den beteiligten Schulen seit August 2004 durchgeführt. Es richtet sich derzeit an über 800 Schüler
- am entscheidenden Übergang von der Grund- zur weiterführenden Schule aller Schulformen (Klassen 3-6),
- in der Sekundarstufe I (Klassen 7-10),
- in der Sekundarstufe II (Klassen 11-13)
- und an über 150 Lehramtsstudierende aller Unterrichtsfächer der TU Dortmund.
Der Förderunterricht findet zwei mal zwei Stunden pro Woche an den Schulen statt: Während zwei Stunden Hospitationsassistenz im vormittäglichen Schulunterricht widmen sich die Studierenden den individuellen Problemen ihrer Schüler im Regelunterricht. Im frühen Nachmittagsbereich geben die studentischen Förderlehrer zusätzlich zwei Stunden eigenverantwortlichen Förderunterricht. Der Schwerpunkt der Förderung ist die Verbindung zwischen Deutsch als Zweitsprache und der Bearbeitung inhaltlicher Aufgaben in den Sachfächern.
Die studentischen Förderlehrer, darunter auch viele, die selbst über einen Migrationshintergrund verfügen, werden vor Beginn des eigenständigen Unterrichts in universitären Seminaren des Bereichs "Deutsch als Zweitsprache" auf ihre Aufgabe vorbereitet, Deutsch im Unterricht aller Fächer zu fördern. Parallel zum ersten Förderhalbjahr besuchen sie ein Begleitseminar, in dem ihnen weitere Fertigkeiten vermittelt werden, sie ihre Erfolge und Schwierigkeiten mit Kollegen und Experten diskutieren können und lernen, den Bezug zwischen ihrer theoretischen Ausbildung und praktischen Tätigkeit zu erkennen und zu reflektieren. Dazu führen sie ein Portfolio mit integriertem Lerntagebuch.
Projektbegleitend erfolgte zu Beginn des Projekts eine Evaluation auf Schüler- und Studierendenseite, die Variablen wie Sach-Fach-Interesse für Unterrichtsfächer, schulische Selbstwirksamkeitserwartung, Anstrengungsbereitschaft etc. bei den Schülern einerseits und Kompetenzzuwachs in Deutsch als Zweitsprache, Umgang mit Heterogenität etc. bei den Lehramtsstudierenden andererseits in Experimental- und Kontrollgruppen längsschnittlich betrachtete.
Das neue Dortmunder Modell, gemeinsam entwickelt von der Stiftung Mercator, der TU Dortmund, der RAA im Fachbereich Schule der Stadt Dortmund, dem Verein Dortmund steht zur Sprache (DOsS e.V.) und dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, baut auf diesen Erfahrungen auf und führt den Förderunterricht fort. Darüber hinaus soll er ab dem Schuljahr 2010/11 flächendeckend angeboten werden können. Künftig sollen zu fördernde Schüler mittels eines fachsprachlich orientierten Tests, der im Rahmen des Projektes entwickelt wird, ermittelt werden. Strukturen optimaler Zusammenarbeit zwischen Partnern sowie Ausbildungskonzepte für sogenannte Förderlehrer sollen modellhaft auch für andere Städte entwickelt und angeboten werden.
Information und Kontakt:
Dr. Elmar Winters-Ohle, DOsS e.V.
elmar.winters-ohle(at)uni-dortmund.de
http://www.dokoll.tu-dortmund.de/Projekt_sprachliche_Kompetenz/